MS Outside

Wie alles Begann

– die Outside Perspektive

Sonntag Früh in Österreich

Angefangen hat damals eigentlich alles mit einem irrsinnig schlechten Sonntag Morgen. Meine Frau hat mich geweckt und über extreme Kopfschmerzen geklagt. Es war so heftig, dass ich sie sofort ins Krankenhaus bringen sollte. Gesagt getan, habe ich schnell ein paar Sachen geschnappt, und ab ins Auto. Ihr war sehr übel, weshalb ich schlauerweise eine „Kotztüte“ gleich ins Auto mitnahm. Naja, „schlauerweise“ blieben beide Handys zuhause … was mir später noch zum Verhängnis wird.

Wie auch immer begann unsere Fahrt ins Krankenhaus – während der Fahrt wurde der Zustand immer schlimmer. Sie hat mir schon fast mein Armaturenbrett abgekratzt … weshalb ich das Tempo etwas beschleunigte. Im Krankenhaus dann angekommen fuhr ich direkt in die Notaufnahme. Ich musste Sie bereits aus dem Auto Richtung Eingang tragen, wo mich zum Glück schon zwei Krankenschwestern erwarteten. Und dann begann es – das Warten !!!

Wie schon erwähnt hatte ich ja nicht mal ein Handy dabei, so konnte ich klarerweise auch niemanden verständigen, und meine Position im Wartezimmer der Notaufnahme konnte ich auch nicht verlassen. Nach einiger Zeit kahm dann eine Krankenschwester an mir vorbei, welche mir mitteilte, dass es noch dauert. Es wurden meiner Frau bereits Medikamente zur Beruhigung verabreicht, aber es wusste noch niemand, was nun wirklich los war. Somit hieß es für mich – wieder Warten!

Wer wartet – der röstet!

Tja, und was macht man, wenn man wartet, man sucht sich einen Cafe! Zum Glück stehen ja überall im Krankenhaus solche Dinger. Ein Cafe kostet dort 60 Cent, und naja, glücklicherweise hatte ich gerade mal 55 Cent in der Tasche – toll! Naja, warten ohne Cafe, denn ich konnte wiederum meine Position nicht verlassen um zum Auto zu gehen. Ich wollte klarerweise erst einen richtigen Status haben, was denn nun los ist.

Als dann wieder eine Krankenschwester zu mir kahm wurde ich aufgeklärt, dass einige Untersuchungen am laufen sind, und es noch einige Zeit dauern wird und Sie auf jeden Fall vorerst in der Notaufnahme bleibt. Als ich soweit nun endlich mal eine zeitliche Information erhielt sprach ich die Krankenschwestern auf meinen „Parkplatz“ an – direkt vor dem Eingang der Notaufnahme. Nachdem Sie dann verstand, dass ich wirklich vor der Tür stehe, sollte ich dann doch wegfahren. Sie versprach mir, dass meine Frau, bis ich wieder da bin, die Notaufnahme nicht verlässt.

So, alsdann Auto wegstellen, Cafe Geld mitnehmen, sich ärgern weil das Handy zuhause ist, wieder zurücklaufen, warten, endlich einen Cafe trinken, warten … sehr lange warten. Es ist nichts nerviger wenn etwas passiert ist, man warten muss, und niemand verständigen kann. Etwas Beistand von einem meiner Freunde wäre sehr hilfreich gewesen.

Nun ja, nach etlichen Stunden des Wartens kahm dann meine Frau wieder mal auf einem Krankenbett retour. Komplett zugedröhnt mit Medikamenten, und auf dem Weg zu weiteren Untersuchungen. Ich kann gar nicht mehr aufzählen was dann alles gemacht wurde – da kenn ich mich überhaupt ned aus, ich weiß nur noch, dass ich die Einverständniserklärungen Ihr vorgelesen hab, und Sie dann eine sehr sehr wacklige Unterschrift darunter gesetzt hat. Und was ich noch weiß: Sie hatte einen irrsinnigen Durst. Die Krankenschwestern sagten zwar, dass ich Ihr nichts zu trinken geben sollte, aber Sie jammerte ohne Ende. Als dann lies ich mich erweichen, und gab Ihr ein paar Schluck Wasser. WICHTIG: Sollte dass jemand anderes passieren: Jammern lassen!!! Denn, nachdem Sie sich übergeben hatte, wurde ich vom Krankenpfleger geschimpft, warum ich Ihr denn was zum trinken gegeben hatte.

Es folgten nun einige Untersuchungen, und mir wurde mitgeteilt, dass ich doch mal nachhause fahren sollte um einige Utensilien führ einen Aufenthalt zu holen, da Sie klarerweise im Krankenhaus bleiben musste. Weiters wurde mir gesagt, wo ich Sie dann finde, und dass ich mir etwas Zeit lassen konnte, da es noch dauert ein Zimmer herzurichten.

Ich pack in meinen Koffer – ähm ja hmmm

Nun denn, fuhr ich mal nachhause. Ich bemerkte nun, dass ich hungrig war, und ein Blick auf die Uhr zeigte auch warum – es war bereits 17:00 Uhr. Als ich dann daheim war, konnte ich endlich mal einen Freund von mir verständigen, und Ihn um Hilfe bitten, da ich nun auch komplett fertig war. Ich aß schnell eine Kleinigkeit, packte eine Tasche zusammen, und fuhr dann – diesmal zu zweit – wieder zurück ins Krankenhaus.

Als ich dort war wurde Sie grad von der Notaufnahme ins Zimmer verlegt. Als erstes hab ich Ihr mal das Bärli gegeben (zur Beruhigung). Dann im Zimmer angekommen hab ich schnell alles in den Schrank geräumt, und dabei festgestellt, dass ich im Zuge meiner „ Stapel aus dem Kasten in die Tasche – Aktion „ auch eine Kochschürze eingepackt hab – naja, sehr hilfreich im Krankenhaus, aber zumindest haben die „Kranken“ somit gleich was zum lachen – und das hilft ja wie man weiß.

Nun war der erste Tag vorbei – Die Ungewissheit blieb, und beschäftige mich noch die ganze Nacht. Man stellt einfach nur fest, wie schnell sich der Plan für einen Tag ändern kann, und wie es zu den allseits bekanten „Bad Days“ kommt.

MS oder doch SM ???

Nun als der Anfang nun sein Ende fand folgten einige Tage des „Wir wissen nicht was los ist“.

Es wurden etliche Untersuchungen durchgeführt – bis schließlich der Tag kahm, an dem die Ärzte sich sicher waren: Die Ursache ist die Erkrankung an Multiple Sklerose.

Tja, was soll man nun dazu sagen, als: Hä ? Multiwas ? Mal ehrlich: Welcher Mensch, der mit Medizin nichts am Hut hat, und keinen Fall im Bekanntenkreis weiß nun auf Anhieb was das genau ist, wodurch es verursacht wird, was man dagegen machen kann, welche Typen es gibt, und wie sowas abläuft. Genau! Einen effektiven Durchblick hat man nachdem man sich eingelesen hat. Naja, wie auch immer, an dem Tag, als meine Frau diese Diagnose erhalten hat, war ich nicht da. Tool, oder? Dank sei der Österreichischen Arbeitswelt – Bevor man stirbt, muss man sich bitte Urlaub dafür nehmen. Und man darf erst abtretten wenn dieser auch genehmigt ist! Ohne genaue Planung geht da mal gar nichts. Hatte ich schon das Formular dafür erwähnt … Ach wir lieben unsere kapitalistische Bürokratie! – Zum Glück konnten einige unserer Freunde an diesem Tag ins Krankenhaus kommen, und somit war Sie nicht allein mit diesem Ergebnis.

So gegen 10 Uhr traf ich dann endlich im Krankenhaus ein – tja außerhalb der Besuchszeiten, aber wenn kümmerts! Meine Frau war natürlich total aufgelöst. Ihre größte Befürchtung war schlussentlich dass ich gehen würde – doch warum sollte ich denn gehen?

Harte Blickwinkel!

Ich sehe das aus einem ganz eigenen Blickwinkel – wow ein Mensch hat MS – und? Es gibt auf diesem Planeten soviele Möglichkeiten frühzeitig aus dem Leben gerissen zu werden – also was soll dass? Und was soll der Irrglauben – MS sei ein Todesurteil? So ein Blödsinn, ein Dachziegel der sich löst und jemanden mit voller Wucht auf den Kopf fällt – das ist ein Todesurteil – Verlässt nun kein Mensch mehr sein Haus, aus Angst vor einem Dachziegel? Es ist eine ganz normale Erkrankung wie jede andere – es gibt schlimmere und weniger schlimmere – und ich glaube doch es gibt einige schlimmere Erkrankungen als MS – man sehe sich doch mal an, wie viel in dem Bereich geforscht wird. Man stelle sich mal vor, man hätte eine Krankheit, die sonst niemand hat. Wer forscht denn dann für eine Heilung? Ja, einigen mag diese Meinung vielleicht etwas hart vorkommen, aber für mich ist das so. Ich möchte das Ganze nicht so dramatisch sehen! Wozu auch? Wie ich aus den letzten Jahren schlussfolgern kann – das Leben geht weiter! Es verändert sich zwar ein wenig – man achtet mehr auf Details, die vorher vielleicht selbstverständlich waren – aber es geht weiter – es ist mal lustig, mal traurig, mal spannend, mal interessant, mal fad – gleich wie bei jedem anderen Menschen auch !

Und was mich am meisten auf die Palme bringt ist die ewige Aussage: Es ist ja doch eine unheilbare Krankheit. WAS SOLL DAS DENN ??? Aja unheilbar … dieses Wort steht schon mal in einem komplett verfälschten Zusammenhang: Richtig wäre: Es ist laut momentanen Forschungsstand eine noch nicht heilbare Krankheit! Denn: Es wird ja geforscht daran – wie wild! Und die Forscher haben in den letzten Jahren auch schon einiges geschafft – man kann die Symptome minimieren – man kann den Verlauf verlangsamen – und das ist wohl das wichtigste – man kann einem Patienten ein relativ normales Leben ermöglichen und gleichzeitig verschafft man sich Zeit. Das ist der wichtigste Faktor – je mehr Zeit man für die Lösung eines Problems hat, desto höher ist die Chance eine Lösung zu entwickeln die das Problem behebt! Man stelle sich doch mal vor, dass vor vielen, vielen Jahren vermutlich eine Grippe auch mal als unheilbar gegolten hatte – bis ein schlauer Mensch einen Weg zur Heilung gefunden hat. Fazit: Je mehr Zeit vergeht, desto näher rückt die Lösung, auch wenn es momentan als unmöglich erscheinen mag.

Als Abschluss möchte ich noch jemanden zitieren:

„Das Unmögliche wurde nur oft noch nicht versucht!“

 

Rechtschreib Hinweis:

Ja ich weiß, der ganze Text ist relativ seltsam und sicher nicht komplett korrekt verfasst. Jedoch ist das mein Erzähl Stil – Es geht dabei nicht um die grammatikalisch Richtige Wiedergabe, sondern meiner Meinung nach geht es um die Interpretation der Gedankenschweife als Text.

Die Bilder zum Auflockern des Textes stammen von Wikimedia Commons.

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